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Herausforderungen


Die wesentlichen grenzüberschreitenden Herausforderungen im gewählten Projektgebiet lassen sich wie folgt zusammenfassen:

1.Es fehlen derzeit finanzierbare und nachhaltige Technologien zur Elimination von Mikroschadstoffen für kleine und mittelgroße Kläranlagen


Das Einzugsgebiet der Sauer ist sowohl auf belgischer als auch deutscher und luxemburgischer Seite her ländlich geprägt. Hieraus resultiert, dass neben einigen wenigen größeren Kläranlagen (wie bspw. die Kläranlage Bleesbrück, die zur Zeit auf eine Ausbaugröße von 130.000 Einwohnerwerte (EW) ausgebaut wird) vorwiegend kleine und mittelgroße Kläranlagen (von Ausbaugrößen mit wenigen 100 EW bis ca. 20.000 EW) im Projektgebiet zu finden sind. Für Kläranlagen dieser Größe eignen sich die derzeit verfahrenstechnisch etablierten Verfahren zum Abbau von Mikroschadstoffen jedoch nur sehr eingeschränkt, da sie bedingt durch ihre vergleichsweise hohen Investitionskosten sowie den bereits erwähnten hohen Energiemehrbedarf hier wenig wirtschaftlich erscheinen. Für Anlagen dieser Größenordnung fehlen somit geeignete und erprobte Technologien zum Abbau von Mikroschadstoffen. Diese sollen im Rahmen des EmiSure-Projektes durch Erprobung auf zwei Referenzanlagen (weiter-) entwickelt und erprobt werden. Die zur Erprobung vorgesehenen Technologien (bewachsene Bodenfilter mit speziellem Aufbau) bieten darüber hinaus die Möglichkeit, bakteriologische Belastungen (u.a. Fäkalkeime) sowie den Eintrag von Nährstoffen in die Gewässer zu vermindern. Die Technologien können dann – eine erfolgreiche Erprobung vorausgesetzt – auf einer Vielzahl von Anlagen in der Großregion eingesetzt werden.

2.Es fehlen länderübergreifende Strategien zum Umgang mit Mikroschadstoffen in der Großregion

Die bisherige Praxis beim Umgang mit Mikroschadstoffeinträgen aus entwässerungstechnischen Einrichtungen sieht wie folgt aus: da bislang keine direkten binden Vorgaben an die Elimination bestehen, die grundsätzliche Notwendigkeit einer Verminderung der Einträge jedoch von den meisten Experten befürwortet wird, entscheidet jeder Kläranlagenbetreiber (Syndicate, Verbände und Kommunen) für sich selbst wie mit dieser Problematik umgegangen werden soll (ob, wo, auf welchen Standorten, mit welchen Technologien eine weitergehende Elimination stattfinden soll). Länderübergreifende und transparente Strategien, wie sie im Rahmen des EmiSure-Projektes entwickelt werden sollen, bieten die Möglichkeit einer abgestimmten Vorgehensweise, bei der immissionsbasierte und ressourcenorientierte Lösungen entwickelt werden. Hierdurch wird grenzübergreifend der Gewässerschutz maximiert, sowie der Energie und Materialeinsatz sowie die monetäre Belastung minimiert. Eine derartige länderübergreifende und flussgebietsbezogenen Vorgehensweise wird auch von der Wasserrahmenrichtlinie gefordert, so dass das beantragte Projekt als Leuchtturmprojekt hierfür angesehen werden kann.
Zusammenfassend ist somit festzustellen, dass durch die im Rahmen des EmiSure-Projektes vorgesehenen Maßnahmen zahlreiche grenzüberschreitende Herausforderungen gelöst bzw. Probleme reduziert werden können, und zudem die entwickelten Technologien und Strategien auf zahlreiche Regionen in der Großregion übertragbar erscheinen. Aus diesem Grund zählt die Prüfung der Übertragbarkeit zu einem wesentlichen Arbeitspunkt im Rahmen des beantragten Projektes.